Anfang Oktober 2021 trafen sich UBV Kammerräte und UBV Landesobmänner mit Josef Moosbrugger, dem Präsidenten der Landwirtschaftskammer Österreich, am Betrieb Großpötzl in Sigharting (OÖ).

Der UBV legt vor…
Die Liste der angesprochenen aktuellen Themen war lang, agrarpolitisch drängend war natürlich die GAP-Reform und der Green Deal inkl. der NEC und der UTP-Richtlinie. Gerade bei solchen für die landwirtschaftliche Praxis höchst relevanten Themen fordert der UBV ein Praktiker-Netzwerk bei der Erarbeitung der entsprechenden Programme. Weitere Themen waren die Waldstrategie, Möglichkeiten der Betriebsmittelkostensenkung, die aktuell hohen Energiekosten und die Vergütung für die CO2-Speicherung. Faire Preisgestaltung war ein wichtiger Punkt, aktuell ein brennendes Thema beim Holzverkauf, wo der UBV für eine unabhängige Holzklassifizierung zur fairen Preisgestaltung eintritt. Durch die Einbußen der Corona-Krise wird die Senkung der Sozialversicherungsbeiträge eine zunehmend wichtigere Forderung, auch das kam zur Sprache.

… Moosbrugger antwortet
Josef Moosbrugger gab zu bedenken, dass öffentliche Gelder stets mit Auflagen und Kontrollen verbunden sind. Die Investitionsprämie ist dafür ein heikles Thema, da es derzeit gerne mit dem Tierwohl verknüpft wird. Bezüglich der Anforderungen beim Tierwohl müsse man immer hinterfragen, wer das fordert. Klar sei auch, dass landwirtschaftliche Produktion leider nie den ihr gebührenden Stellenwert und daher auch finanzielle Abgeltung bekommen werde! Bei Investitionsentscheidungen – mit oder ohne Förderung – ist das zu berücksichtigen.

Entlastung bei Treibstoffkosten
Bezüglich Treibstoffrückvergütung spricht der LKÖ Präsident von 30 bis 35 Mio. Euro, das entspricht der Höhe der CO2-Abgabe. Der UBV fordert, dass die bis vor 8 Jahren – bei der damaligen Steuerreform gestrichenen – 50 Mio. Euro zusätzlich fließen müssen, d.h. 80–85 Mio. Euro insgesamt.

Tiroler Kammer braucht Wahlrechtsreform
Alfred Enthofer, UBV Landesobmann in Tirol erwähnte, dass in der Landwirtschaftskammer Tirol von 24 Mandaten in der Vollversammlung automatisch acht von den Bezirkskammerobmännern besetzt werden. Das gibt es nur in Tirol – und das muss dringend angepasst werden! Würden alle 24 Mandate laut Wahlergebnis besetzt werden, wäre der UBV mit 4 Mandaten in der Vollversammlung vertreten.