Kommentar von LK-Rat Georg Schickbauer
Weizen für den Hunger in Afrika und frieren für den Frieden in Europa. Zwei heroische Visionen aus den Köpfen europäischer Spitzenpolitiker. Die Homepage der UNO zeigt, dass im August 52 Frachtschiffe die Häfen im Schwarzen Meer verließen und ihre Fracht von 1,1 Millionen Tonnen Getreide und Ölsaaten in 18 Ländern löschten, wovon mehr als die Hälfte in Europas Futtermittelindustrie ging. In den mittleren Osten 185 Tausend Tonnen und 246 Tausend Tonnen zur Bekämpfung des Hungers nach Afrika. Die Ukraine kann nach wie vor zollfrei in die EU exportieren und drückt damit die Erzeugerpreise unserer Produzenten, versorgt die großen Schweinemastanlagen in Spanien und die holländischen Milchproduzenten ohne eigene Futtermittelproduktion mit billigem Rohstoff. Russland dreht nach Lust und Laune am Gashahn, bewirkt auf europäischer Seite exorbitant steigende Energiepreise und infolge dessen spartenweise Einstellung der Produktion – siehe Düngemittelherstellung. Die EU-Sanktionen wirken, leider immer mehr in die falsche Richtung