Kommentar von KR Gudrun Roitner
Ein Wahlversprechen des Bauernbundes war, sich für Bürokratieabbau einzusetzen. Die neue GAP zeigt genau das Gegenteil. Muss der MFA-Antrag bis spätestens 15. April abgegeben sein, um das „Überwachungssystem“ durch Satelliteneinsatz zu perfektionieren? Diese Kontrolle ist teuer. Wird deshalb der Marketingbeitrag auf Acker- und Grünlandflächen erweitert, anstatt bei der AMA-Bürokratie zu sparen? Kein Inflationsausgleich bei den Ausgleichszahlungen, keine finanzielle Abgeltung für das verpflichtende Tierwohl, Treibstoffrückvergütung für nur 80 Liter pro Hektar, obwohl nachweislich bis zum Doppelten verbraucht wird. Kein anderer Berufsstand würde sich das bieten lassen. Wo bleibt die Unterstützung durch die Abgeordneten des Bauernbundes im Parlament und dem ÖVP-Landwirtschaftsminister? Wenn von diesen Leuten die Chance der Krise vertan wird, die Bauernhöfe wieder zu lukrativen Unternehmen zu machen, dann könnte sich mancher an den alten, oben zitierten Spruch erinnern.
