Kommentar vor ÖR Johann Großpötzl
Der Agrarforscher Dr. Sinabell (Wifo) sagte kürzlich in einem Interview: „Eine Möglichlichkeit, Einkommen zu stabilisieren ist, dass man zwei Jobs hat – einen mit stabilem Einkommen plus die Landwirtschaft.“ Zudem würden der Anteil der Landwirtschaft am BIP (dzt. 1,3 Prozent) und auch der Selbstversorgungsgrad (dzt. 70 Prozent) weiter zurückgehen. Sinabell warnt: „Zu hoffen, dass man das Auskommen findet, nur weil man Agrargüter produziert, wird nicht ausreichen.“ Bei diesen Aussagen müssen bei jedem Bauern die Alarmglocken schrillen. Die Interessensvertreter der Mehrheitsfraktion könnten, nachdem sie in allen Gremien vertreten sind, die Situation verbessern. Aber diese Gelegenheit hätten sie in den letzten Jahrzehnten schon gehabt. Sie sind für die problematische Entwicklung verantwortlich. Das Bauerneinkommen war vor zehn Jahren höher als 2020. Um den Stundenlohn von sechs auf 18 Euro anzuheben, müsste der Produktionswert um 3 Mrd. Euro (auf 12,5 Mrd.) steigen. Einem Konsumenten würde das 0,91 Euro am Tag kosten. Das müsste doch zu schaffen sein.