Vertreter des Österreichischen Unabhängigen Bauernverbandes (UBV) waren am 15. Mai 2024 bei Wolfgang Burtscher zu Gast. Der Vorarlberger, Wolfgang Burtscher ist Generaldirektor für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung in der EU-Kommission in Brüssel und hat uns auf Anfrage zu einem Gespräch nach Brüssel eingeladen. Wolfgang Burtscher ist eine außergewöhnliche Persönlichkeit mit viel Herzblut und Leidenschaft für eine bäuerliche Landwirtschaft – gepaart mit einem enormen Wissen!

Trotz des großen Geldbetrages, der rund um die Landwirtschaft in der EU in Bewegung ist, passt bei vielen Bauern das Einkommen nicht. Wenn rund 10 % der Betriebe 60 % der Agrargelder bekommen und die restlichen 40 % sich auf rund 90 % der Betriebe verteilen, dann passt etwas beim Konzept der GAP nicht. Der UBV überreichte dazu Wolfgang Burtscher neben dem UBV-Programm einen offenen Brief – mit einer durchaus harten Analyse zu den Problemstellungen der Bauern – inklusive konkreter und notwendiger Lösungsvorschläge, damit Bauern ökonomisch wieder ein Licht haben! Im Forderungskatalog enthalten sind unter anderem: eine drastische Reduktion der Auflagen sowie der Bürokratie, den Stopp der EU-Entwaldungsrichtlinie und eine Abgeltung der Speicherung von CO2 sowie zum Erhalt der Familienbetriebe eine erhöhte Betriebsprämie von 900 Euro für die ersten 100 Hektar.

Generaldirektion (GD) Landwirtschaft versus andere Interessen
In unserem Gespräch mit Wolfgang Burtscher und Mag. Oliver Sitar, Jurist in der GD Landwirtschaft haben wir unsere Sorgen deutlich ausgesprochen. Burtscher hat im Gespräch die Vielschichtigkeit der Begehrlichkeiten aus unterschiedlichen Richtungen aufgezeigt. Insbesondere rund um die GD-Umwelt gibt es viele Begehrlichkeiten zu allen Fragen der Erzeugung von Lebensmitteln und der Naturbewirtschaftung. Dort gibt es häufig wenig bis kaum ein Verständnis die Probleme und Bedürfnisse – die Bauern betreffend. Dazu braucht es immer eine Lösung, die alle 27 EU-Staaten bei ihren Wünschen zufriedenstellt.

Das Resümee unseres Gesprächs: Unsere Argumente würden ernst genommen, wir hatten top Ansprechpartner, die um gute Lösungen für eine bäuerliche Landwirtschaft ringen! Man war sich auch darüber einig, dass es auch ein gesellschaftspolitisches Anliegen und Ziel sein muss, dass es Bauernhöfe mit Leben in unseren Alpenregionen gibt. Dafür werden wir weiter hart kämpfen. Eine Fortsetzung des Dialoges wird stattfinden!