Kommentar von LK-Rat ÖR Johann Großpötzl
Bereits zum dritten Mal durfte ich am Europäischen Bauernkongress teilnehmen – dieses Mal in Rumänien. Neben hochkarätigen Referenten waren die Gespräche in den Pausen besonders wertvoll. So sprach ich mit Univ.-Prof. Strohschneider, der eine Arbeitsgruppe zur Zukunft der EU-Landwirtschaft leitet. Die rückläufige Milchproduktion in Irland diskutierte ich mit Enda Buckley, Direktor der Carbery Molkerei (Kerrygold). Jan Dolezal, Präsident der Europäischen Junglandwirte, kritisierte das EU-Parlament als abgeschottete Blase, in der der Einfluss der NGOs außer Kontrolle geraten sei. Zudem wurde mir erneut bewusst, dass die enge Verbindung zwischen Standesvertretung und Parteipolitik in keinem anderen Land so stark ist wie bei uns. Dass jede Partei eine eigene Bauerngruppe hat, ist kein Vorteil. Einkommensberichte aus Ländern mit unabhängigen Bauernverbänden zeigen, dass das durchschnittliche Einkommen pro Arbeitskraft dort um 70 bis 100 Prozent höher liegt als bei uns.