Kommentar von Heimo Urbas

Ich war entsetzt, aber doch nicht überrascht, mit welchem Schauspiel man die Bauern bei Laune halten will. Das Problem der Bauern ist, dass sich die wirtschaftliche Rechnung nicht mehr ausgeht. Wir können beispielsweise die besten Zuchttiere produzieren, leistungsstarke Milchkühe halten – und dann doch vor leeren Bankkonten stehen. Mit der Umsetzung des Strategieprozesses sollen demnächst die „Nachsaat-Aktion für klimafittes Grünland mit kleebetonten Nachsaatmischungen“ oder „die Schaffung eines Referates für Agrarkommunikation“ der  Landwirtschaftskammer Kärnten umgesetzt werden. Das heißt, Bauern sollen ihre Ausgaben weiter steigern damit Saatgutkonzerne ihr Saatgut verkaufen können. Mit solchen Strategien können wir mit bestem Willen niemals unsere Betriebe zukunftsfit machen.

Das größte Augenmerk muss in Zukunft der Preis-Kosten-Schere gelten. Die jährliche Kostensteigerung durch die Inflation beträgt 2 Prozent, die Sozialversicherungsbeiträge steigen um 3  Prozent, und dann wird das Nachsäen von Grünlandwiesen das Bankkonto ins Gleichgewicht bringen?

Es braucht in Zukunft eine Politik und vor allem das Handeln der Berufsvertretung, welche die wirtschaftliche Realität der Betriebe kennt und ihr Handeln dahingehend setzt, dass eine Senkung der Ausgaben umgesetzt wird. Warum setzen wir nicht konkrete Maßnahmen um die Kostensituation und die Finanzierbarkeit der Betriebe in den Griff zu bekommen?